Wanderung Sempachersee 2, 21. Juli 2019

 

Die Sempachersee-Wanderung 1 führte uns Sonntag, 28. August 2016 auf der Westseite des Sees von Sempach über Nottwil und Oberkirch nach Sursee. Die Einkehr und der Badeplausch im Standbad Nottwil dürfte noch in guter Erinnerung sein.

Selbstverständlich stand 2017 die andere Seeseite auf dem Programm. Doch sowohl 2017 als auch die 2018 erneut im Jahresprogramm aufgeführte Wanderung fielen der ungünstigen Witte-rung zum Opfer. Nun, aller guten Dinge sind drei. Und so musste es nun dieses Jahr gelingen. Allerdings verkündete der Wetterfrosch auch dieses Mal vereinzelt Gewitter und Wolkenbruch. Doch wie gesagt, beim dritten Mal klappt’s.

Von den neun angemeldeten Teilnehmern fanden sich jedoch nur deren acht am Bahnhof Neuenhof ein. Koblenz-Mary stand in Koblenz rechtzeitig am Bahnhof. Doch die Bahn konnte wegen eines Defektes nicht fahren. So musste die unglückliche Mary leider Forfait geben. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht allzu stark geschmollt hat.

Acht Personen hatten präzis in zwei Sitzabteilen Platz. Auf dem ersten Streckenabschnitt von Neuenhof nach Zürich liess Petrus den Himmel mächtig weinen. Am Bahnhof Schlieren goss es wie aus Kübeln. Macht nichts! In Zürich sind wir im Bahnhof ja unter Dach. Auf der Weiterreise nach Luzern zeigte sich der Himmel je länger je freundlicher. Im Schüttstein der Schweiz war der Regen gar versiegt. Die letzte Zugs-Etappe nach Sempach dauerte nur noch wenige Minu-ten.

Die ersten paar hundert Wander-Meter ab dem Bahnhof Sempach zum See hin waren identisch mit der Wanderung von 2016. Am See angelangt bogen wir indes rechts ab. Und welches Schauspiel bot sich da? Vier Pferde mit ihren Begleitpersonen badeten im See. Von den Pferden sah man nur noch Kopf und Rücken. Zwei Reiterinnen in Badekleidern liessen es sich nicht nehmen, auf die Tiere aufzusteigen. Gar nicht so einfach, wenn Pferd und Reiterinnen nass sind. Die Aktion gelang jedoch.

Auf dem weiteren Weg hielt ein Graureiher in angriffiger Pose Ausschau auf ein Häppchen. Auch für uns bot sich gleich beim Restaurant Seeland die Gelegenheit für Häppchen, sprich einen Kaffee und ein Gipfeli oder einen Nussgipfel. Die schöne Anlage mit dem angrenzenden Schwimmbad und Campingplatz ist ein Geheimtipp.

Bei der Vogelwarte Sempach gingen wir etwas schneller, um zu vermeiden, dass wir als Wan-dervögel ja nicht beringt werden. Am lieblichen Ufer des Sees zeigten uns Kinder Muscheln. Allerdings hätten sie noch keine Perle gefunden. Hin und wieder glitt ein Schwan übers Wasser.

In der Innenstadt von Sursee präsentieren sich zahlreiche Oldtimer-Fahrzeuge. Es schien sich um ein Treffen zu handeln, da wir Autonummern aus der ganzen Schweiz und dem Ausland ausmachen konnten. Die faszinierenden Oldtimer fanden manchen begeisterten Bewunderer.

Zu unserer Mittagsrast in Eich gab es einige Höhenmeter zu überwinden. Diese kosteten uns doch einige Schweissperlen, nachdem die letzten Wolken verschwunden waren. Der Schatten der Bäume bei der Mittagsrast war uns deshalb sehr willkommen.

Nach unserer Pause führte uns der Weg entlang vieler Getreidefelder mit Weizen, Ur-Dinkel, Raps aber auch Obstkulturen. Das Seeklima scheint den Pflanzen gut zu bekommen. Unser letzter Halt galt dem Strandbad Sursee und bot Gelegenheit für einen Schwumm im etwa 24 Grad warmen See und/oder sich an einem kühlen Getränk oder einer leckeren Glacé zu laben. Der auf 16.00 Uhr angesetzte Abmarsch zeigte sich in der Folge allerdings als etwas gar spät gewählt.

Während wir bis anhin den ganzen Tag gemütlich unterwegs waren, musste nun ein forscheres Tempo angeschlagen werden. Der Countdown begann zu laufen. In der Innenstadt von Sursee lasen wir am Wegweiser 15 Minuten bis zum Bahnhof. Unsere Zugsabfahrt war allerdings bereits in 13 Minuten. Also noch einen Zacken zulegen. Die Ankunft des Zugs und unsere Ankunft waren gleichzeitig. So konnten wir unmittelbar auf dem Perron angekommen den Zug besteigen.

Die Rückfahrt mit zweimaligem Umsteigen in Olten und Brugg verlief indessen problemlos.
Wegen Bahnbauarbeiten ist seit einigen Wochen Brugg Endbahnhof für Reisende aus Olten.

Während ein Teil der Tourenteilnehmer zu unsrem Ausgangspunkt Neuenhof fuhren, verliessen die anderen bereits in Wettingen die S-Bahn und liessen sich mit dem Webermühle-Lift an die Limmat führen, um von da zu den Alpini für ein oder zwei kühle Biere zu gelangen.

Herzlichen Dank dem Tourenleiter André für die abwechslungsreiche Wanderung mit den unvorhergesehenen Attraktionen. Sollte allerdings der Samichlaus Wind von unserem Schlussspurt bekommen, dürfte wohl André nicht um eine Fitze herumkommen.

Berg frei
Ruedi

Bericht von Ruedi Zbinden

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