Lägern-Wanderung, 6. Juni 2010

 

An diesem lauen Sonntag trafen sich 4 NF-Mitglieder und 1 Gast (Bruno Hohl) um 9 Uhr am Bahnhof Neuenhof und bestiegen zusammen die S12 nach Baden.
In Baden (390m) stiessen dann noch Ruedi und unser Tourenleiter Hans dazu. Gleich nach der Begrüssung durch Hans marschierten wir ostwärts Richtung Glaslift, der uns nach unten zur Limmatpromenade beförderte. Nach kurzem Marsch entlang der Limmat, überquerten wir die alte Holzbrücke, unterquerten die Strasse nach Ennetbaden und fingen zügig an die für mich unzähligen Treppen, hoch zum Schartenfels zu besteigen. Hier stand auch schon unser achter und letzter Teilnehmer, Emilio bereit.
Diese viele Stufen hatten es mir schon ein wenig angetan; musste ich doch als Ungeübter einige Male pausieren und die Gegend bewundern.
Alsdann setzten wir den etwas mühsamen Aufstieg fort, dies bei stetig steigenden Temperaturen und wenig Schattenabschnitten, welche jeweils stets für eine kühle Erfrischung sorgten. Jedenfalls war die Strecke, welche weder als Weg, als Saumpfad oder sonst gut begehbar bezeichnet werden kann, nur steinig und felsig...
War ich ohne Sonnenbrille blendete es mich und ich wusste kaum, wo ich meine Füsse hin stellen soll; hatte ich die Sonnenbrille auf, floss mir der Schweiss über Stirne und Nase und beschlug meine Vorfenster, und zudem war ich wie eine „blinde Kuh“ und sah nicht mehr, wohin ich meine nächsten Schritte mache...
Jedenfalls war es für mich happig und ich denke mal, dass ich mit Wanderschuhen dieselben Probleme gehabt hätte, kam ich mir doch zeitweise vor wie ein Artist auf dem Hochseil!
Dann wird überraschend angekündigt, dass wir uns der Walhalla-Höhle nähern; man muss sehr genau wissen, an welcher Stelle man vom Waldweg aus, absteigen muss. Wie Hans uns sagte, hat er die richtige Stelle auch schon verpasst und ist vorbei gelaufen; es sei jedoch darauf hingewiesen, dass er diese Wanderung schon mehrmals und von allen Seiten kommend absolviert hat!
Rückwärts stiegen wir dann mehrere Eisen-Leitern hinunter, teils mit Handlauf und teils mit bammelndem Stahlseil, dann einige Schritte nach rechts und wieder eine Leiter hoch; alsdann waren wir bei der Höhle an gelangt.
Vor uns lag ein einsamer, idyllischer, ruhiger Ort, mit Tisch und Bänken für etwa 6 Personen, eine rauchende Feuerstelle und natürlich diese Höhle, die sogenannte Walhalla-Höhle; sie wurde in den 40er-Jahren entdeckt und befindet sich auf Wettinger Boden; es gibt sogar ein „Höhlenbuch“.

Erfreulich für uns war auch, dass sich schon 4 Besucher beim Lunchen vor fanden; dies bei rauchender Feuerstelle. Sofort waren wir wie befreundet, als würden wir uns schon länger kennen, war doch die hübsche, junge und unkomplizierte Frau sofort per du mit uns.

Für eine gelungene Überraschung sorgte Hans, nahm er doch einen gut isolierten, kühlen 7 dl. Weisswein aus der „Zaubertüte“; dazu gab es ein vielfältiges Angebot von, wie soll ich sagen, belegten Brötchen, aber eben das ist wohl die falsche Bezeichnung. Es war sicher die höchste Klasse von diesen Häppchen, die ich jemals in meinem Leben konsumiert hatte, es war einfach fantastisch, dieser gute Geruch von frischem Brot, geräuchertem Speck und von der optischen Anmache gar nicht zu sprechen. Dank gilt wohl auch seiner unermüdlichen Frau zuhause, die ihn sicher bei der Vorbereitung unterstützt hatte.

Ich machte dann auch noch einen mehrzeiligen Eintrag ins Höhlenbuch, namentlich mit den Teilnehmenden aufgeführt, die dann auch noch ihre Unterschrift hinzu fügten.
Bruno und ich machten noch einen Pakt zusammen, dass wir noch diesen Sommer mit Ruck- und Schlafsack, einen Tag und eine Nacht hier verbringen würden; dies mit Aufstieg von der Wettinger Seite, ab Sonnenblick oder so.

Dann wurden die Vorbereitungen zum Aufbruch beendet und es ging wieder die Leiter runter und Leitern hoch, durch den Wald weiter auf diesem sogenannten Waldpfad.
Hier begann dann eine für uns gemütlichere Wanderung mit schattigen Abschnitten und weniger Steigungen, Richtung Burghorn (859 m). Wir genossen die fantastischen Weitblicke sowohl ins Schweizerland im Süden als auch Richtung Deutschland im Norden.
Sogar eine Bank lud zum Verweilen und Verschnaufen ein.
Nach einer guten Stunde Durchwanderung von sonnig-schattigen Abschnitten erreichten wir für und alle sicher erleichtert, die Hochwacht (853 m).
Hier gab’s ein Restaurant mit grossen Festbänken im Freien; wir waren nicht alleine denn viele Ausflügler und Familien waren anwesend und wir mussten geradezu um einen Sitzplatz feilschen. Mit Selbstbedienung holten wir uns die Getränke am Buffet; die Männer hatten natürlich mehrheitlich Lust auf ein Bier; auch ich genehmigte mir eins, und zwar ein „Lägerebräu“; Ruedi gab uns bekannt, dass dies der höchste Punkt im Aargau sei, wo sie dieses Bier zum Verkauf anbieten.
Nach geraumer Zeit begaben wir uns dann auf den Weg Richtung Regensberg (593 m); wohl der gemütlichste Teil dieser Wanderung, mit rund 250 m Gefälle von der Hochwacht aus.
Was sich an meinen Beinen immer mehr bemerkbar machte, waren meine Muskeln, wusste ich doch bis anhin nicht, dass ich so viele habe...
Nach kurzen Warten kam dann planmässig unser Postauto, das uns zum Bahnhof Dielsdorf (428 m) brachte. Auch hier war nur kurzes Warten angesagt und die S-Bahn fuhr uns via Hardbrücke nach Neuenhof. Die Mehrzahl blieb jedoch sitzen, um im Biergarten Baden noch ein zwei Drinks, denke mal Bier, zu genehmigen.
Hans sei hiermit für die Organisation und die Führung der Tour herzlich gedankt; ich fand sie zwar sehr anspruchsvoll, jedoch auch toll und sehr schön!

Bericht von Walti Eichholzer

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